Auf dem Bild ist ein Mann zu sehen, der mit einer Heckenschere im Garten arbeitet. Er trägt die OmaTrain Schulterbandage von Bauerfeind, die eine stabilisierende Wirkung hat und die Führung des Gelenks verbessert.

Das Schultergelenk ist das beweglichste Kugelgelenk des menschlichen Körpers. Die Leistung, die es für die Komplexität der möglichen Armstellungen erbringt, ist im Bewegungsapparat einzigartig. Diese Besonderheit entsteht durch die hauptsächliche Fixierung des Gelenks durch Muskeln. Der Bänderapparat der Schulter ist weniger ausgeprägt. Das macht die Schulter beweglicher, aber auch anfälliger für Verschleiß und Verletzung als andere Gelenke. Deshalb ist es besonders wichtig, auf die Gesundheit deiner Schulter zu achten, denn sie ist essenziell für ein uneingeschränktes und aktives Leben. Erfahre hier, wie die Schulter aufgebaut ist, welche Erkrankungen und Verletzungen dort häufig auftreten und gehe deinen Schulterschmerzen auf den Grund.

Aufbau der Schulter

Anatomische Darstellung des Schultergelenks.

Das Schultergelenk umfasst mehrere Gelenke, die in ihrem Zusammenspiel für die große Beweglichkeit sorgen:

  • Das Schulterhauptgelenk(1) verbindet den Oberarmknochen mit der Schulterpfanne, die Teil des Schulterblattes ist. Die Gelenkpfanne, also der Teil des Gelenks, in dem der kugelförmige Gegenpart des Gelenks, hier der Kopf des Oberarmknochens, ruht, ist im Verhältnis zum Oberarmknochen sehr klein. Dies ermöglicht aber die weite dreiachsige Bewegung des Armes, da der Gelenkkopf kaum umschlossen ist. Gehalten wird das Schultergelenk hauptsächlich durch die Rotatorenmanschette. Sie besteht aus Muskeln und Sehnen, die dem Gelenk die vielfältige Rotation ermöglichen. Der Bandapparat des Gelenks dagegen ist kaum ausgeprägt, da Bänder weniger Beweglichkeit als Muskeln erlauben.
  • Das Schultereckgelenk(2) verbindet den höchsten Punkt des Schulterblattes mit dem Schlüsselbein und unterstützt fast alle Bewegungen des Schulterhauptgelenks mit einer Drehbewegung des Schlüsselbeins. Das Brustbein-Schlüsselbeingelenk(3) verbindet den Schultergürtel mit dem Rumpf.
  • Das Schulterblatt-Brustkorbwand-Gelenk(4) besteht aus einer Schicht Bindegewebe, die dafür sorgt, dass das Schulterblatt beim Heben des Arms über 90° kippen kann, um die Bewegung zu ermöglichen.
  • Das Schulterdachgelenk(5) bildet eine Gleitschicht zwischen der Rotatorenmanschette und dem Schulterdach und ermöglicht ein reibungsloses Gleiten des Schulterblattes über den Oberarmkopf. Die großen Schleimbeutel innerhalb des Gelenks wirken wie Puffer zwischen harten und weichen Körperteilen.

Schmerzen in der Schulter auf den Grund gehen

 

Schmerzen in der Schulter können unterschiedliche Ursachen haben – durch seinen komplexen Aufbau ist das Schultergelenk dafür besonders anfällig. Am Anfang des Diagnose- und Therapieprozesses steht deshalb die Frage, um welche Art von Schmerzen es sich handelt.

  • Akute Schulterschmerzen treten plötzlich auf: Oft ist ein Sturz oder ein Unfall die Ursache.
  • Chronische Schulterschmerzen entstehen dagegen über einen längeren Zeitraum. Sie werden anfangs oft nicht bemerkt, entwickeln sich dann aber umso beständiger.

 

Oft sind Fehlhaltungen, übermäßige Belastung und Bewegungsmangel Ursachen für chronische Schulterschmerzen. Hier ist es besonders wichtig, übermäßige, regelmäßig auftretende Belastungen der Schulter zu vermeiden, um das Schultergelenk fit und schmerzfrei zu halten. Langes Arbeiten über Kopf, aber auch bestimmte Sportarten, bei denen die Schulter stark beansprucht wird, sind Aktivitäten, die es zu vermeiden oder zumindest einzuschränken gilt.

Wann solltest du einen Arzt bei Schulterschmerzen aufsuchen?

 

Trifft eines der drei folgenden Anzeichen auf dich zu, solltest du einen Arzt, am besten einen Orthopäden, ein Blick auf dein Schultergelenk werfen lassen, um deine Schmerzen in der Schulter wieder in den Griff zu bekommen:

 

  1. Die Schmerzen treten plötzlich und intensiv auf.
  2. Deine Schulterbeschwerden treten auch bei Nichtbelastung auf.
  3. Die Beweglichkeit deiner Schulter ist eingeschränkt.

Die häufigsten Schulterverletzungen und -erkrankungen im Überblick

Dein Arzt hilft dir dabei, deinen Schulterbeschwerden auf den Grund zu gehen und erarbeitet – abhängig von der Indikation – mit dir einen Therapieplan. Zu den häufigsten Schulterverletzungen und -erkrankungen zählen:

Schulterluxation

Da das Auskugeln der Schulter, auch Schulterluxation genannt, besonders häufig auftritt, möchten wir dich in aller Ausführlichkeit dazu informieren:

Impingementsyndrom

Beim Impingementsyndrom werden Teile der Rotatorenmanschette im Bereich zwischen Oberarmknochen und Schulterblatt eingequetscht. Die Muskeln und der Schleimbeutel in diesem Bereich werden dadurch gereizt und es entstehen Entzündungen, welche die Schmerzen durch die Verengung des Raumes vergrößern. Anzeichen sind meist Schmerzen, die auch in Ruhigstellung auftreten. Außerdem können Betroffene meist den Arm kaum noch heben.

Omarthrose

Die Schulter-Arthrose entsteht durch Abnutzungsprozesse im Gelenk zwischen Schulter und Oberarmkopf. Typische Symptome der Omarthrose sind morgendliche Anlaufschmerzen und zunehmende Beschwerden bei Seitwärts- und Drehbewegungen des Armes. Ziel der Omarthrose Therapie ist die Schmerzlinderung für Patienten sowie der möglichst lange Erhalt der Gelenkfunktion bei gleichzeitigem Aufschub einer Operation.

Rotatorenmanschettenruptur

Bei einer Ruptur (Riss) der Rotatorenmanschette werden Muskeln oder Sehnen ganz oder teilweise durchtrennt. Dabei kommen verschiedene Auslöser in Frage: Zum einen sind oft größere Krafteinwirkungen durch einen Sportunfall oder einen Sturz für die Verletzung verantwortlich, besonders bei älteren Patienten tritt die Ruptur aber auch durch Vorschäden an Sehnen und Muskeln auf. Dann reichen manchmal schon kleine Alltagsbewegungen aus, um einen Riss auszulösen. Schmerzen werden meist als ziehend oder stechend beschrieben und können bis in die Hand oder den Nacken ausstrahlen.

Wie entsteht eine Schulterluxation?

Bild eines Mannes der am Klettern ist. Er trägt eine OmoTrain Schulterbandage von Bauerfeind.

Grundsätzlich kann ein „Auskugeln“ bei allen Gelenken auftreten, bedingt durch seinen anatomischen Aufbau ist das Schultergelenk jedoch besonders anfällig für eine Luxation.

 

Häufig ist eine unglückliche Bewegung die Ursache für das Auskugeln bzw. Ausrenken der Schulter, meist sorgt jedoch eine von außen einwirkende Gewalt – wie etwa ein Sturz oder Unfall – für eine Schulterluxation. Oft reicht bereits ein kräftiger Druck gen Boden aus, um den Gelenkkopf aus der Pfanne zu hebeln. Doch auch individuelle anatomische Besonderheiten des Gelenks sowie des Kapsel-Bandapparates oder eine muskuläre Schwäche können eine Luxation begünstigen.

 

Sobald der Kontakt zwischen Gelenkkopf und Gelenkpfanne vollkommen verloren geht, sprechen Mediziner von einer vollständigen Luxation. Gerät der Kontakt nur teilweise abhanden, ist von einer partiellen (teilweisen) Luxation die Rede. Diese Unterscheidung ist für den weiteren Behandlungsverlauf bedeutsam.

Warum kann eine ausgekugelte Schulter problematisch sein?

Eine geschulte Person kann eine ausgekugelte oder ausgerenkte Schulter mit einem Handgriff schnell wieder einrenken – zumindest kennen wir es so aus dem Fernsehen oder dem Kino. In der Realität ist das Ganze leider komplizierter, denn mögliche Begleitverletzungen durch ein falsches Einrenken können die Heilungsprozedur erheblich erschweren.

 

Eine heftige Gewalteinwirkung auf die Schulter durch das Einrenken kann beispielsweise dazu führen, dass ein Teil der knöchernen Gelenkpfanne am Schulterblatt abbricht, wenn der Oberarmkopf aus dem Gelenk gestoßen wird. Auch der Oberarmkopf kann durch Gewalteinwirkungen einbrechen. Eine Röntgenuntersuchung ist deshalb unverzichtbar, um abzuklären, ob es zu einer knöchernen Mitbeteiligung gekommen ist. Dann muss die Schulter meist chirurgisch versorgt werden.

Überlasse das Einrenken ausschließlich fachkundig geschulten Ärzten.

Eingriffe zur Wiederherstellung der optimalen Passgenauigkeit von Gelenkkopf und Pfanne sind sehr wichtig, um möglichen Folgeschäden vorzubeugen. Bildet sich nämlich an dieser Stelle eine Stufe auf einer der Gelenkflächen, kann sie im Laufe der Jahre durch mechanische Reibung zur Beschädigung oder Zerstörung des Gelenks, also einer Arthrose, führen.

 

Bei besagten Begleitfrakturen kommt es somit zuerst darauf an, die Gelenkflächen möglichst optimal wiederherzustellen. Auch Verletzungen der Bänder, der Gelenkkapsel oder der Muskeln müssen erst einmal ausheilen. Dazu muss das Schultergelenk meist für eine Weile möglichst vollständig ruhiggestellt werden.

 

Ein anderes Problem entsteht durch den anatomischen Aufbau des Gelenks: An der Unterseite besitzt das Schultergelenk – also die Verbindung zwischen dem Oberarmknochen und dem Schulterblatt – eine bindegewebige Aussackung (Recessus axillaris). Diese ist praktisch eine Dehnfalte, die es uns ermöglicht, den Arm über den Kopf zu heben. Wenn das Schultergelenk über längere Zeit ruhiggestellt werden soll – zum Beispiel, weil eine knöcherne Aussprengung ausheilen muss –kann diese Falte schrumpfen, verkleben und so die Bewegungsfreiheit erneut und im schlimmsten Falle sogar dauerhaft einschränken. Dennoch sollte man dieses geringe Risiko in Kauf nehmen, damit der Knochenbruch optimal ausheilen kann.

 

Im Anschluss ist eine physiotherapeutische Nachbehandlung empfehlenswert, um den Recessus zu befreien und letztendlich das volle Bewegungsausmaß der Schulter wiederherzustellen. Zwar kann eine solche Behandlung einige Wochen in Anspruch nehmen, dennoch sind die Ergebnisse meist zufriedenstellend.

Wie sieht die Therapie bei einer ausgekugelten Schulter aus?

Eine Illustration der Anatomie einer ausgekugelten Schulter.

Unabhängig von der Notwendigkeit einer Operation steht in der Akutphase der Therapie die Ruhigstellung der Schulter im Zentrum. Bei der Immobilisierung kommt es vor allem auf drei Dinge an:

 

  1. Zuerst ist die Muskelmanschette, die das Schultergelenk umgibt, so zu trainieren, dass sie das Gelenk sicher führt und es zu keiner neuen Luxation kommt.
  2. Bewegungen, die zu einer erneuten Luxation führen können, vermeiden.
  3. Später ist die Beweglichkeit des Schultergelenks zu erhalten oder wiederherzustellen.

Grundlegende Regel der Behandlung ist: Erst stabilisieren, dann mobilisieren! Erweitere den eingeschränkten Bewegungsgrad am besten erst dann, wenn das Schultergelenk wieder ausreichend regeneriert ist, um einer erneuten Luxation entgegenzuwirken

Nach einer Operation oder einer Verletzung wie zum Beispiel einer ausgekugelten Schulter braucht dein Gelenk zunächst absolute Ruhe

Das anwenderfreundliche Design der OmoLoc vereinfacht Alltagsaktivitäten wie beispielsweise die Körper- oder Wundpflege. Die flexible Handhabung der drei Armschlaufen ermöglicht außerdem den frühzeitigen Beginn einer schonenden Physiotherapie.

 

Ist im Rahmen der Therapie eine Abspreizung im 15°-Winkel notwendig, welche eine besondere Entlastung der Schulter bewirkt, empfiehlt sich hingegen OmoLoc 15. Sie fixiert den Arm auf einem gepolsterten, seitlichen Kissen, unter anderem um das postoperative Ergebnis zu schützen.

 

Oft kommen auch Kälteanwendungen (Cool Packs, Crushed Eis) zur Minderung von Schmerzen und Entzündungen zur Anwendung. Und auch Möglichkeiten der Prävention weiterer Verletzungen sind empfehlenswert: In einer physiotherapeutischen Behandlung lernen Betroffene, welche Bewegungen sie zunächst vermeiden und welche Muskelgruppen sie trainieren sollten. Auf diesem Wege können zukünftige Luxationen vermieden und das Schultergelenk stabilisiert werden.