Ob Knieschmerzen beim Treppensteigen, Hüftbeschwerden bei langen Spaziergängen, Schmerzen in Ellenbogen oder Handgelenken bei der Haus- oder Gartenarbeit: Gelenkbeschwerden äußern sich auf unterschiedlichste Weise. Die automatische Reaktion vieler Betroffener ist eine Schonhaltung und der Verzicht auf Sport – ein Trugschluss, denn gerade in Bewegung zu bleiben verschafft häufig Linderung. Erfahre in diesem Beitrag, mit welchen gelenkschonenden Sportarten du gegen deine Gelenkschmerzen aktiv wirst.
Warum brauchen unsere Gelenke Bewegung?
Keinen Sport zu treiben, um schmerzende Gelenke vermeintlich zu schonen, ist häufig der falsche Ansatz. Denn Gelenke leben von Bewegung und zu wenig davon führt dazu, dass die Knorpelschicht in den Gelenken nicht ausreichend mit Synovia, der Gelenkschmiere, „geschmiert“ wird – der Knorpel wird dadurch unelastisch und die Knorpelschicht spröde. Das führt auf lange Sicht wiederum zu mehr Reibung zwischen den Knochen und verursacht Schmerzen.
Beschädigte Knorpelzellen in den Gelenken regenerieren sich zwar nicht, einem voranschreitenden Verschleiß des Knorpels, einer sogenannten Arthrose, kann aber entgegengewirkt werden. Das gelingt durch regelmäßige Aktivität mit gezielt dosierten und schonenden Bewegungsabläufen, welche das richtige Maß an Belastung aufweisen. Neben der essentiellen Nährstoffversorgung des Knorpels erweist sich die Stärkung der gelenkstabilisierenden Muskulatur als positiver Nebeneffekt, der zur Schmerzlinderung beiträgt.
Gelenkschonender Sport: Worauf ist zu achten?
Schmerzen in den Gelenken können unterschiedlichste Ursachen haben: Neben Überlastung und Verletzungen können auch Erkrankungen wie Arthritis oder Arthrose für Gelenkbeschwerden verantwortlich sein. Bevor du sportlich aktiv wirst, solltest du der Ursache für deine Schmerzen mithilfe eines Arztes oder eines Physiotherapeuten auf den Grund gehen. Die Experten können dich außerdem bei der Auswahl von Sportarten und dem Trainingsumfang, der für dich geeignet ist, beraten.
Tipps für dein gelenkschonendes Training
Meide Sportarten wie Tennis oder Fußball, die intensive Stoßbelastungen auf die Gelenke deines Körpers ausüben. Häufig sind diese auch der Grund für Verletzungen. Setze stattdessen auf Aktivitäten mit gleichmäßigen, rhythmischen Bewegungsabläufen.
Starte deine Trainingseinheiten mit Mobilitäts- und Dehnübungen und einem moderaten Warm-Up. Auf diese Weise bringst du deinen Körper auf Temperatur, der Kreislauf kommt in Schwung und die Durchblutung wird angeregt, wodurch Muskeln und Gelenke geschmeidig werden. Auf diese Weise bereitest du deinen Körper auf die bevorstehende Belastung vor und kannst Verletzungen vorbeugen.
Grundsätzlich solltest du während des Trainings keine Schmerzen haben. Kommt es beim Sport aber zu Beschwerden, ist eine Pause angesagt oder du beendest besser deine Trainingseinheit, um eine Überlastung oder eine Verletzung zu vermeiden. Gerade als Anfänger oder Wiedereinsteiger ist es vernünftig, seine Euphorie zu zügeln und den Körper an die neu liebgewonnene Sportart zu gewöhnen.
Bauerfeind Train® Bandagen bestehen aus einem dehnbaren, atmungsaktiven Gestrick mit elastischen Profileinlagen. Beim Sport sind sie dadurch sehr angenehm zu tragen. Sie geben dir Halt und massieren das Gelenk bei jeder Bewegung – das regt die Durchblutung an. Das Tragen einer Bandage empfiehlt sich daher nicht nur nach Verletzungen, um wieder zurück in die Aktivität zu kommen, sondern auch als Langzeitbegleitung, um dein Gelenk zu stabilisieren und vor erneuten Verletzungen zu schützten. Dabei unterstützt dich übrigens auch das Training mit der Bauerfeind Therapie-App.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen wöchentlich 300 Minuten Sport mit moderater Intensität, beispielsweise durch Radfahren oder Schwimmen, um die eigene Gesundheit und körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. Auf den Tag heruntergebrochen sind das also etwa 40 Minuten. Wer mit hoher Intensität trainiert, kann das Pensum auf 150 Minuten in der Woche halbieren.
Schütze deine Gelenke und deine Muskulatur vor einseitiger Belastung, indem du dein Sportprogramm vielfältig gestaltest und keine Langeweile aufkommen lässt. Die folgenden Sportarten lassen sich gelenkschonend absolvieren.
Welche Sportarten schonen die Gelenke?
1. Aqua-Jogging, Wassergymnastik und Co.
Aqua-Jogging und Wassergymnastik machen sich den natürlichen Widerstand, Druck und Auftrieb des Wassers zunutze. Durch die angeleiteten Übungen trainierst du deine Ausdauer, Kraft und Koordination – und das bei minimaler Belastung der Gelenke. Verschiedenste Kurse finden vielerorts in Schwimmbädern oder Fit- und Wellnesscentern statt. Das Angebot ist dabei breit gefächert: Vielleicht ist ja auch Aqua-Aerobic, Aqua-Boxing, Aqua-Dancing oder Aqua-Zumba etwas für dich? Wer lieber für sich alleine anstatt in der Gruppe trainiert, dabei aber nicht auf das Element Wasser verzichten möchte, ist mit Schwimmen gut beraten.
2. Schwimmen
Schwimmen erweist sich als gutes Ganzkörpertraining, wobei das Wasser dir eine angenehme Leichtigkeit verleiht und dein Körpergewicht keine Belastung auf die Gelenke ausübt. Somit eignet sich Schwimmen ideal für alle, die etwas gegen ihr Übergewicht tun möchten. Achte auf eine kontrollierte Bewegungsausführung, um Halswirbelsäule und Knie nicht zu stark zu belasten, und verbessere bei Bedarf deine Technik, indem du die Hilfe von einem Trainer in Anspruch nimmst. So profitierst du von einem guten Herz-Kreislauf-Training, das viele Kalorien verbrennt und deine Muskulatur stärkt.
3. Rudern
Egal, ob auf dem Wasser oder auf dem Rudergerät zu Hause oder im Fitnesscenter – die fließenden Bewegungen beim Rudern schonen deine Gelenke, beanspruchen aber ca. 80% der im Körper vorhandenen Muskelgruppen. Dazu zählen Arme, Schultern, Rücken, Bauch, Oberschenkel, Gesäß und Waden. Die Kräftigung der Muskulatur und die Stärkung deines Herz-Kreislauf-Systems wirken sich bei regelmäßigem Training positiv auf die Leistungsfähigkeit deines gesamten Körpers und deine Ausdauer aus. Weiterhin werden durch das Rudern meist mehr Kalorien verbraucht als bei anderen Ausdauersportarten.
4. Crosstrainer
Ein weiteres Fitnessgerät zum Cardio-Training, welches sich bei Gelenkbeschwerden empfiehlt, ist der Ellipsen- oder Crosstrainer. Dieser bietet sich vor allem als knieschonende Alternative zum Joggen an, da während des Trainings nicht das ganze Körpergewicht auf den Knien lastet. Statt einer unangenehmen Stoßbelastung zeichnet sich der Crosstrainer durch elliptische Bewegungsabläufe aus, die sanft und kontrolliert durchgeführt werden – dabei sind die Knie immer leicht angewinkelt und auch die Arme kommen zum Einsatz, um den Beinen ein wenig Arbeit abzunehmen.
5. Fahrradfahren oder Ergometer-Training
Auch wer moderat in die Pedale tritt, tut seinen Kniegelenken und seiner Hüfte etwas Gutes – egal, ob mit dem Fahrrad oder E-Bike draußen an der frischen Luft oder auf dem heimischen Ergometer. Diese Trainingsform mit ihren zyklischen Bewegungsabläufen kommt bei einer kleinen Übersetzung oder einem geringen Widerstand ohne Druck und Stöße auf die eingesetzten Gelenke aus. Das Körpergewicht lastet zudem zu einem Großteil auf dem Fahrradsattel, sodass die Kniegelenke frei und unbelastet bewegt werden können. Mit einer hohen Trittgeschwindigkeit kommen der Spaß und die Anstrengung trotzdem keineswegs zu kurz.
6. Wandern
Mit guten Wanderschuhen ausgestattet und wenig Gepäck empfiehlt sich auch das Wandern in der Ebene. Um diese Aktivität möglichst gelenkschonend zu gestalten, ist auf gleichmäßige Bewegungen zu achten, wobei das Knie stets leicht gebeugt wird, um möglichst viel Gewicht über die Muskulatur im Oberschenkel abzufangen. Achte weiterhin auf ein moderates Tempo und wähle Wanderstrecken mit weichen Böden, beispielsweise im Wald. Alle, die ein paar Höhenmeter zu Fuß überwinden möchten, sollten dabei unbedingt auf Wanderstöcke zurückgreifen, da sie – bei richtiger Verwendung – die Belastung auf Knie und Wirbelsäule deutlich reduzieren.
Weitere Tipps für Einsteiger findest du hier.
7. Nordic Walking
Stöcke kommen auch beim Nordic Walking zum Einsatz – einerseits um die Sprunggelenke, Knie und die Wirbelsäule zu entlasten, da das Körpergewicht nicht allein auf den Beinen liegt. Durch die Bewegung der Arme werden aber auch weitere Muskelgruppen, etwa Brust und Schultern, beansprucht. Dadurch erhöht sich der Energieumsatz und es werden dementsprechend mehr Kalorien als beim Wandern oder einfachen Walking verbrannt. Das macht Nordic Walking in vielerlei Hinsicht zu einer fordernden, effektiven und attraktiven Sportart. Auf der Tartanbahn oder weichen Waldböden läuft es sich auch hier besonders angenehm.
8. Bouldern
Grundlage des therapeutischen Kletterns bildet das seilfreie Klettern in Absprunghöhe – das sogenannte Bouldern, das auch für Anfänger risikoarm und gelenkschonend ist. Klettern erweist sich als vielseitiges Ganzkörpertraining, bei dem viele Muskelgruppen beansprucht werden, die man im Alltag meist vernachlässigt. Weiterhin aktiviert es die Körperspannung und durch die hohe Anforderung an Koordination, Wahrnehmung und Beweglichkeit wird eine gerade Haltung gefördert. Insgesamt kräftigt Klettern die Rumpfmuskulatur und fördert die Gelenkigkeit. Verschiedene Locations wie die Kletterhalle oder aber der Hochseilgarten sorgen für Abwechslung und neue Herausforderungen.
9. Skilanglauf
Als gelenkschonender Sport für den Winter erweist sich der Skilanglauf. Dieser bietet mit rhythmischen Bewegungsabläufen ohne den hohen Belastungsdruck des alpinen Skilaufens ebenfalls ein effektives Training für nahezu alle Muskelgruppen. Die komplexe Laufbewegung, bei der sowohl Beine als auch Oberkörper sanft beansprucht werden, erfordert eine gute Koordination und fördert deine Ausdauer.
10. Yoga, Tai-Chi und Pilates
Yoga, Tai-Chi und Pilates eignen sich vor allem für Wiedereinsteiger und Anfänger mit Gelenkschmerzen, um sich sportlich zu betätigen. Diese mobilisieren durch ruhige und sanfte Bewegungsabläufe ihre Gelenke und kräftigen die Muskulatur. Die Übungen sollten gerade am Anfang unter Anleitung durchgeführt werden: Die Trainerin oder der Trainer kann körperliche Belange berücksichtigen und hilft dir bei der Auswahl der Bewegungsabläufe, wenn dir bestimmte Gelenke schmerzen. Fortgeschrittene profitieren von einem ganzheitlichen Körpertraining, das sie auch außerhalb von Kursen alleine absolvieren können.
Für dein gelenkschonendes Training zu Hause:
Die Bauerfeind Therapie-App
Mit unserer Bauerfeind Therapie-App trainierst du ebenfalls, wann und wo du willst, und absolvierst ein Übungsprogramm, das individuell für deine Gelenkprobleme und dein Bauerfeind Produkt ausgewählt wird. Die Übungen, die von Physiotherapeuten und Ärzten zusammengestellt wurden, passen sich außerdem kontinuierlich an dein Fitnesslevel und Schmerzniveau an. Damit ist die Therapie-App die perfekte Ergänzung für dein gelenkschonendes Sportprogramm.
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