
So bringst du die Lymphe in Schwung
Lymphdrainage und tägliche Übungen helfen beim Abtransport der Lymphflüssigkeit
Staut sich die Lymphe im Gewebe, schwillt das betroffene Körperteil an. Patientinnen mit einem Lymphödem kennen das nur zu gut. Aber was hilft, wenn sich die Lymphe im Körper staut? Wir erklären, wie eine Lymphdrainage funktioniert - und mit welchen Übungen du selbst gegen den Stau im Gewebe arbeiten kannst.
Hitze, zu enge Kleidung oder zu langes Stehen kann für Ödem-Patientinnen sehr unangenehm werden. Denn der Lymphfluss gerät schnell ins Stocken und das Wasser sammelt sich im Gewebe. Ein Ödem kann beispielsweise erblich bedingt entstehen, aber auch durch eine Krebs-Operation, bei der ein Lymphknoten entfernt wurde. Wichtig ist, dass ein Ödem behandelt wird, damit es nicht voranschreitet. Bei einem Lymphödem hat sich die so genannte Komplexe Physikalische Entstauungstherapie bewährt. Sie besteht aus verschiedenen Therapiesäulen. Eine besonders wichtige ist die Lymphdrainage.
Kurz erklärt: Was wird bei einer manuellen Lymphdrainage gemacht?
Die Manuelle Lymphdrainage ist eine ganz spezielle Massage unter dem Einsatz verschiedener Griffkombinationen, die nur von besonders ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden darf. Sie dauert jeweils etwa bis zu 60 Minuten und sollte mehrmals pro Woche durchgeführt werden. Die einzelnen Massagegriffe haben folgende Effekte:
- Deine Lymphknoten werden frei massiert und so der Lymphabfluss spürbar verbessert.
- Deine Lymphgefäße werden trainiert und aktiviert, um wieder vermehrt Lymphe abtransportieren zu können.
Das Ergebnis: eine temporäre Anregung des Lymphsystems und eine Aktivierung deiner Lymphgefäße.
Wie funktioniert eine Lymphdrainage?

Die feinen Lymphkanäle befinden sich nicht nur in Armen oder Oberschenkeln. Sondern auch im Gesicht, am Hals, in der Brust, im Bauch bis hinunter zu Knie und Füßen fließt die Lymphe. Die Lymphdrainage hat, wie schon beschrieben, gleich zwei positive Effekte: Die Flüssigkeit kann dank der frei massierten Lymphknoten abfließen und zusätzlich werden die Lymphgefäße trainiert, wieder mehr Flüssigkeit abzutransportieren. Durchgeführt wird die Lymphdrainage mehrmals wöchentlich von einem geschulten Physiotherapeuten oder Masseur. Dabei wird die Haut nicht geknetet und gedrückt wie bei der klassischen Massage, die unter Umständen auch schmerzhaft sein können, sondern sanft ausgestrichen. Mit kreisenden Bewegungen wird die gestaute Flüssigkeit dann vorsichtig in die gesunden Bereiche verschoben. Dort transportiert sie das Lymphsystem ab. Bei einer professionellen Lymphdrainage treten daher nur äußerst selten Probleme oder Nebenwirkungen auf. In Anschluss an die Behandlung kann die Haut manchmal vorübergehend gerötet sein.
In Absprache mit dem behandelnden Arzt und dem Lymphtherapeuten kann die manuelle Lymphdrainage auch während der Schwangerschaft durchgeführt werden. Die Behandlung wird dann speziell auf die Bedürfnisse der werdenden Mutter abgestimmt.

Die Manuelle Lymphdrainage wirkt übrigens nicht nur entspannend auf das Lymphsystem, sondern auch auf deine Seele. Tschüss Alltagssorgen!
Kathi Schanz
Bloggerin, Sportlerin und Mutter
Worauf muss ich nach der manuellen Lymphdrainage achten?
Im Anschluss an die Behandlung ist es enorm wichtig, den entstauten Zustand mithilfe einer Kompressionsversorgung aufrecht zu erhalten. Auch moderate Bewegung, etwa ein kurzer Spaziergang, hat einen ähnlichen Effekt. Um den Lymphfluss nicht zu erschweren, sollte außerdem auf enge, einschnürende Kleidung, Schuhe und Schmuck verzichtet werden. Mit pH-neutralen Pflegeprodukten kannst du deiner Haut noch etwas Gutes tun. Für den Fall, dass du dich nach der Lymphdrainage müde fühlst, gönne dir eine kurze Ruhepause und vergiss nicht, ausreichend zu trinken.