Frau am Schreibtisch sitzend, streckt sich um sich zu erholen.

Schwere, müde oder sogar geschwollene Beine sind derzeit keine Seltenheit. Das liegt nicht nur an den langsam steigenden Temperaturen, sondern auch an den zahlreichen Fällen von Heimarbeit, bedingt durch die Corona-Pandemie. Natürlich bietet das Homeoffice mancherlei Vorteile, allerdings sollten wir uns auch der Nachteile und Risiken bewusst sein: Bei vielen von uns sind langes Sitzen und Bewegungsmangel in den nächsten Wochen vorprogrammiert – und das wirkt sich früher oder später auf unsere Gesundheit aus. So können vermehrt schmerzende Beine zum Beispiel ein erster Indikator für ein Venenleiden sein. Wie du dem vorbeugst und bei der Arbeit zu Hause am besten für deine Beine sorgst, erklären wir dir in diesem Beitrag.

Wie Kompression unsere Venen unterstützt

Bei gesunden Menschen werden circa 90 Prozent des venösen Blutes über tiefliegende Venen in den Beinen zurück zum Herzen transportiert. Die restlichen 10 Prozent fließen durch oberflächliche, dicht unter der Haut verlaufende Stammvenen. Eine besondere Rolle im Blutkreislauf spielt dabei die Wadenmuskelpumpe. Diese übt durch die Bewegung bedingte Kontraktion (etwa beim Gehen) Druck auf die Venen aus und stellt damit einen normalen Bluttransport gegen die Schwerkraft sicher.

Langes Sitzen generell, so auch das Verweilen am heimischen Schreibtisch, wie es gerade für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angeordnet ist, bewirkt jedoch nahezu einen Stillstand der Muskelpumpe. Zusätzlich reduziert sich die Fließgeschwindigkeit des Blutes im körperlichen Ruhezustand und die Venenklappen, die dafür sorgen, dass das Blut nur in eine Richtung fließt, leisten Höchstarbeit. Diese Faktoren haben zur Folge, dass sich das Blut zunehmend in den oberflächlichen Venen der Beine staut. Die daraufhin geweiteten Öberflächenvenen lassen Füße, Knöchel und Beine schließlich anschwellen und rufen Schmerzen hervor. Geht man nicht dagegen vor, können chronische Venenerkrankungen auf lange Sicht die Folge sein. Kompressionsstrümpfe sind dann ein notwendiger Teil der Therapie. Liegt noch kein Venenleiden vor, ist Kompression bereits ein wichtiger Faktor zur Prävention. Warum das so ist und was du außerdem tun kannst, um deinen Beinen bei der Heimarbeit etwas Gutes zu tun, erklären wir dir in unseren fünf Homeoffice Tipps.

 

 

Fünf Tipps für vitale, gesunde Beine im Homeoffice

1. Sorge für Kompression

Wenn es schnell gehen soll, sind Aktivstrümpfe mit leichter Kompression ein praktisches Hilfsmittel, das für leichte Beine sorgt. Daher werden sie auch häufig bei langen Flugreisen oder Autofahrten empfohlen, um Beschwerden durch Bewegungsmangel spürbar zu lindern.

Mehr Druck auf die Venen in deinen Beinen und eine Unterstützung der Venenklappenfunktion bieten dir passgenau ausgemessene, zum Teil individuell angefertigte Kompressionsstrümpfe in verschiedenen Ausführungen, Farben und Mustern. Diese werden bei diagnostizierten Venen- oder Lympherkrankungen sogar ärztlich verschrieben und sorgen für einen effektiveren Bluttransport. Auch wirken sie Schwellungen entgegen, da durch das Tragen weniger Flüssigkeit ins Gewebe absackt. Modelle mit leichter Kompression kannst du auch zu präventiven Zwecken einsetzen, wenn die Bewegung im Homeoffice Alltag zu kurz kommt. Die Strümpfe üben einen Massageeffekt auf deine Beine aus und sind angenehm zu tragen (Für eine optimale Wirksamkeit ist eine perfekte Passform notwendig).

2. Trage bequeme Kleidung und Schuhe

Eine Frau mit bequemen Klamotten sitzt auf einer Coach und arbeitet im HomeOffice.

Mit den richtigen Strümpfen hast du bereits einen wichtigen Teil deines Homeoffice Outfits parat. Ansonsten solltest du beim langen Sitzen darauf achten, einengende Kleidung oder Gürtel zu vermeiden. Gerade wenn der Dresscode keine Rolle spielt, da du alleine zu Hause bist, kannst du ohne schlechtes Gewissen auf eine bequeme Jogginghose zurückgreifen. Weiterhin darfst du getrost auf eng ausfallendes Schuhwerk verzichten, da dieses die Blutzirkulation ebenfalls beeinträchtigt.

Beim Thema Schuhe noch ein Tipp für die Frauen:
Hohe Absätze schränken das natürliche Abrollverhalten der Füße beim Gehen ein, sodass du damit erschwerte Bedingungen für die Wadenmuskelpumpe schaffst. Die entsprechenden Modelle solltest du also einfach eine Weile in den Kleiderschrank verbannen!

3. Beine zwischendurch hochlegen oder massieren

Eine Frau cremt sich ein um ihre Beine zu pflegen.

Wenn sich deine Beine nach langen Sitzphasen zunehmend schwer anfühlen, schadet es nicht, die Füße für ein paar Minuten hochzulegen. Was bei den Vorgesetzten oder Kollegen im Büro sonst gar nicht gut ankommt, ist im Homeoffice also erlaubt. Das Hochlagern begünstigt nämlich den Rückfluss des Blutes aus den Beinen und entlastet deine Gefäße.

Ansonsten kannst du deine Füße und Waden ein wenig mit oder ohne Hilfsmittel (wie etwa Igel- oder Faszienbällen) massieren. Starte dabei bei den Füßen und arbeite dich in Richtung Herz vor. Bestimmte Öle, Gels oder Cremes besitzen ebenfalls einen durchblutungsfördernden Effekt und können in diesem Zuge verwendet werden – Achtung: jedoch nicht in Kombination mit deinen Kompressionsstrümpfen!

4. Genug trinken

Ein weiterer Tipp, den wir dir für deine Venengesundheit mit auf den Weg geben möchten, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Zwei bis drei Liter Wasser am Tag helfen dir dabei, einer Eindickung des Blutes und der damit einhergehenden Thrombosegefahr entgegenzuwirken. Weiterhin bleiben deine Venenwände dadurch elastisch. Sparsam solltest du hingegen mit Zucker, Salz und Alkohol umgehen, um deine Venen gesund zu halten.

5. Bewegung nicht vergessen

Auch mit Kompressionsstrümpfen ausgestattet, solltest du während der Pausen oder nach getaner Arbeit für ausreichend Bewegung sorgen. Versuche, Routinen zu entwickeln, und integriere regelmäßige Home Workouts oder kurze Spaziergänge an der frischen Luft in deinen Tagesablauf. Um dein Produktivitätslevel aufrecht zu erhalten und Stress abzubauen, ist es wichtig, dein übliches Maß an Bewegung im Alltag aufrechtzuerhalten. Selbst in arbeitsintensiven Phasen sollte zumindest drin sein, ab und zu für ein paar Schritte aufzustehen oder deine Beine zu lockern. Ein Schrittzähler hilft dir dabei, aktiv zu bleiben. Weiterhin sind häufige Veränderungen der Sitzposition und eine möglichst ergonomische Einrichtung deines Heimarbeitsplatzes ratsam, um das Risiko eines ernstzunehmenden Venenleidens oder anderer Beschwerden zu reduzieren.

 

Die Abbildung zeigt eine junge Frau, die mit ihrem Laptop auf dem Boden ihrer Wohnung sitzt und arbeitet.

Homeoffice wegen Corona: Bewegung nicht vergessen!

Erfahre, warum es so wichtig ist, deine Pausen bei der Telearbeit für etwas Sport zu nutzen. Wir zeigen dir fünf tolle Fitnessübungen für zu Hause.

Ansonsten gibt es auch eine Reihe von Venen Fitness Übungen, die du zwischendurch im Homeoffice absolvieren kannst, um deine Wadenmuskelpumpe zu aktivieren. Hier ein paar Beispiele:

  • Bringe deine Beine auf Trab: Marschiere auf der Stelle und zieh dabei deine Knie abwechselnd kraftvoll nach oben. Deine Arme schwingen dabei locker mit.
  • Stelle dich aufrecht hin. Hebe ein Bein wenige Zentimeter vom Boden ab. Zeichne mit dem Fuß eine 8 in der Luft. Nach fünf bis zehn Wiederholungen wechselst du einfach die Seite.
  • Lege dich flach auf den Rücken, die Arme liegen gestreckt und nahe an einem Körper ebenfalls auf dem Boden. Hebe nun die Beine an und kreise sie wie beim Radfahren für etwa 30 Sekunden in der Luft.
  • Stelle dich aufrecht hin. Deine Füße stehen möglichst dicht beieinander. Gehe nun in den Zehenstand und senke die Ferse anschließend wieder langsam ab. Wiederhole den Bewegungsablauf 15-mal.
  • Nimm auf einem Stuhl Platz und stelle deine Füße auf den Boden. Hebe und senke deine Fußspitzen langsam. Wiederhole den Bewegungsablauf 15-mal pro Fuß .