Hartnäckige, schlecht abheilende Geschwüre – landläufig als „offenes Bein“ bezeichnet – können viele Ursachen haben. Gefäßerkrankungen oder Diabetes (Zuckerkrankheit) führen häufig zu einem Unterschenkelgeschwür, das auch als „Ulcus cruris“ (Ulcus = Geschwür, cruris = Unterschenkel) bekannt ist. Je nach Entstehung und Ausprägung werden beim offenen Bein ganz unterschiedliche Therapieansätze verfolgt. Dieser Artikel beschreibt das Ulcus cruris venosum, das Unterschenkelgeschwür auf der Grundlage einer chronischen Venenschwäche.
Welche Faktoren können ein offenes Bein verursachen?
Das Ulcus cruris venosum entsteht durch eine – oft vererbte – Bindegewebsschwäche, die zu sogenannten Aussackungen der Venenwände führt. Durch die erweiterten Venen verlieren die Venenklappen, die einen Rückstrom des Blutes in die Beine verhindern sollen, ihre Funktion (Venenklappeninsuffizienz). So kommt es zu einem Rückstau und zu erhöhtem Druck in den Venen, unter dem die anlagebedingt geschwächten Venenwände dann nachgeben. Der hohe Venendruck presst Flüssigkeit ins Gewebe, sodass es zu Wasseransammlungen (Ödemen) kommt. Besonders empfindlich reagieren die feinsten Blutgefäße, die sogenannten Kapillaren, auf den erhöhten Druck. Darunter leidet die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gewebes. Die veränderte Durchblutung zieht zudem auch die Haut in Mitleidenschaft: Die obere Hautschicht wird dünn, erscheint glasig oder glänzend und die Haut sowie die Unterhaut können sich verhärten (sklerosieren). Die Selbstheilungsfähigkeit der Haut geht verloren. Auch kleine Verletzungen heilen dann nicht mehr ab. Und an besonders stark betroffenen Stellen können die oberen Hautschichten auch ohne äußere Einwirkung zugrunde gehen. Es kommt zur Geschwürbildung, die meist im Bereich der Knöchel beginnt, da dort Haut und Unterhaut besonders dünn sind. Diese Form des Unterschenkelgeschwürs ist mit etwa 80 Prozent die häufigste. Nur rund ein Fünftel der Beinulzera entstehen durch arterielle Durchblutungsstörungen, Diabetes, rheumatische Erkrankungen oder Infektionen.
Frühe Warnzeichen bei chronischer Venenschwäche
Das Ulcus cruris venosum entsteht immer auf der Grundlage einer chronischen Bindegewebsschwäche der Venenwände. Das heißt, lange bevor es zur Bildung eines Unterschenkelgeschwürs kommt, macht sich die chronische Venenschwäche (chronische venöse Insuffizienz, CVI) durch Warnzeichen bemerkbar. Sie wird in drei Stadien eingeteilt:
- Stadium: vorübergehende Schwellungen der Füße, Knöchel oder Unterschenkel; bläulich hervortretende Hautvenen am inneren oder äußeren Fußrand oder um die Knöchel herum; Besenreiser an Unterschenkeln oder Knöcheln
- Stadium: andauernde Schwellungen und Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) in den Beinen, Knöcheln oder Füßen; bräunliche oder bläuliche Färbung der Haut; Sklerosierungen
- Stadium: offene Geschwüre
Besenreiser oder Krampfadern können ebenso Frühwarnzeichen für eine chronische venöse Insuffizienz sein und oft gehören eine sogenannte Beinvenenthrombose oder ein postthrombotisches Syndrom zur Vorgeschichte des Ulcus cruris venosum.
Typische Symptome einer CVI sind außerdem:
- Schwere- und Spannungsgefühl oder Schmerzen in den Beinen
- Wadenkrämpfe, vor allem nachts
- Brennen, Kribbeln, Juckreiz in den Beinen
- Überwärmungsgefühl im betroffenen Bein
Was begünstigt die Entstehung eines offenen Beins?
Das offene Bein hat stets eine lange Vorgeschichte. Bis es zur Ausbildung eines Geschwürs kommt, muss die zugrundeliegende Venenerkrankung weit fortgeschritten sein. Mögliche Risikofaktoren sind:
- Vererbung (familiäre Häufung von Krampfadern, Thrombosen oder Unterschenkelgeschwüren)
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- höheres Lebensalter
- langes Stehen oder Sitzen im Beruf
- Rauchen und Alkohol
- die Einnahme von Hormonpräparaten, vor allem hormonellen Verhütungsmitteln („Pille“)
Achtung:
Venenprobleme sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Ignoriert man sie, kann das zu schweren Folgeschäden führen.
Wie können medizinische Kompressionsstrümpfe bei offenen Beinen helfen?
Beim Ulcus cruris venosum gehören die Kompressionstherapie, eine fachgerechte Wundversorgung und eine Bewegungstherapie zu den wichtigsten Säulen der Behandlung. Bewegung – zum Beispiel regelmäßiges Gehen längerer Strecken – fördert den Rückstrom des venösen Blutes zum Herzen und wirkt entstauend. Zudem wurden Kompressionsstrümpfe wie der VenoTrain ulcertec speziell zur Behandlung von Unterschenkelgeschwüren entwickelt. Dementsprechend ist der VenoTrain ulcertec optisch nicht von einem normalen Strumpf zu unterscheiden. Anders als Kompressionsverbände verrutscht er nicht und übt so einen langanhaltenden, gleichmäßigen Druck auf das betroffene Bein aus – auch in der Bewegung. Das patentierte Gestrick ermöglicht zudem ein bequemes An- und Ablegen und sorgt für einen hohen Tragekomfort. Der VenoTrain ulcertec besteht aus einem Unter- und einem Oberstrumpf und ist in zwei verschiedenen Kompressionsstärken erhältlich, um so eine optimale und vor allem der Schwere des Krankheitsbildes angemessene Behandlung zu gewährleisten.