Fast jeder Erwachsene und sogar schon so manches Kind in Deutschland kennt Rückenschmerzen. Tagtäglich kümmern sich Ärzte in niedergelassenen Praxen wie auch in Kliniken um betroffene Patienten – vom regelmäßigen Verspannungsschmerz bis zum Bandscheibenvorfall mit operativer Therapie sind alle Stadien medizinischer Alltag. Nicht immer haben Rückenschmerzen ihre Ursache in den Strukturen der Knochen und Bandscheiben. Im Gegenteil: Zahlreiche Patienten mit Rückenschmerzen leiden unter einer Muskelschwäche. Sie befinden sich häufig in einem Teufelskreis aus zu wenig Bewegung, Rückenschmerzen und Verspannungen. Der Therapieansatz und die Prävention von Rückenschmerzen aufgrund von Muskelinsuffizienz sehen ganz anders aus als bei Bandscheibenvorfall und Co.
Rückenschmerzen als Volkskrankheit
Bei den „Volkskrankheiten“, sprich den am weitesten verbreiteten Erkrankungen, nehmen die Rückenschmerzen einen der vordersten Plätze ein. Mehr als 80 Prozent der Erwachsenen klagen im Schnitt über Schmerzen im Rücken; etwa ein Drittel davon leidet regelmäßig darunter. Kein Wunder, dass etwa ein Viertel aller Krankschreibungen auf das Konto des Diagnosekapitels „Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens“ gehen. Im Schnitt bleiben Betroffene dabei mehr als 13 Tage zu Hause. Das ergaben unterschiedliche Studien. Auffällig ist außerdem eine kontinuierliche Zunahme innerhalb der letzten Jahrzehnte.
Interessant ist eine der Ursachen: Immer mehr Patienten leider unter regelmäßigen und hartnäckigen Verspannungen - und haben zugleich eine eher schwach ausgeprägte Rückenmuskulatur. Experten sprechen von einer Zunahme der „Rückenschmerzen aufgrund von Muskelschwäche“.
Auslöser Stress: seelisch und körperlich belastend
Gespräche mit den Rückenschmerz-Experten machen deutlich, dass bei Rückenschmerzen immer der gesamte Mensch im Mittelpunkt der Diagnostik und Behandlung stehen muss. Bei vielen Patienten finden sich nämlich nicht nur körperliche, sondern auch seelische Ursachen: Wer regelmäßig gestresst ist, immer erreichbar sein muss und unter hoher psychischer Anspannung arbeitet, leidet besonders oft unter Rückenschmerzen. Nicht umsonst gilt der Rücken als Spiegel der Seele. Dazu kommt die moderne Arbeitsweise mit langen Sitzzeiten in Meetings, am Schreibtisch oder im Auto. Zwischen Job, Familie und anderen Pflichten bleibt kaum Zeit für Sport und Entspannung. Ganz deutlich zeigen sich die Auswirkungen, wenn dann noch besondere Belastungen oder Erkrankungen hinzukommen.
Rückenschmerzen und Muskelschwäche - ein Teufelskreis
Je länger das Missverhältnis zwischen Bewegung und Entspannung auf der einen, und Belastung und Verspannung auf der anderen Seite besteht, desto tiefer geraten Betroffene in den Teufelskreis hinein. Aufgrund von wenig Bewegung und bestehenden Stress kommt es zu einer angespannten Haltung. Diese führt zu Rückenschmerzen. Wenn überhaupt, werden statt der Ursachen nur die Symptome bekämpft: Oft folgt der Griff zu Schmerzmittel, um schnell wieder „fit“ zu sein. Bewegung und somit Lockerung bleiben aus, die Anspannung verstärkt sich weiter und damit auch die Schmerzen. Bewegung wird vermieden, denn sie tut ja weh. Nach und nach entwickelt sich eine Muskelschwäche und die Rückenschmerzen werden chronisch.
Muskelinsuffizienz als Ursache für Rückenschmerzen oft hausgemacht
Der Weg in den Teufelskreis macht deutlich: Chronischer Rückenschmerz kann hausgemacht sein. Wer die wichtigen Rückenmuskeln nicht trainiert, muss damit rechnen, dass sie nicht genügend Kraft aufbringen, um das System aus Knochen und Bandscheiben optimal zu unterstützen. Was mit Rückenschmerzen aufgrund von Muskelschwäche beginnt, kann sich dann zu größeren Schäden und Beschwerden weiterentwickeln.
Eine Muskelinsuffizienz kann aber auch andere, medizinische Ursachen haben. Eine längere Erkrankung mit wenig Bewegung, körperliche Fehlstellungen oder andere Gründe wie psychische Erkrankungen können eine Muskelschwäche am Rücken nach sich ziehen.
Was tun bei Rückenschmerzen durch Muskelschwäche?
Im Mittelpunkt der Therapie einer Muskelinsuffizienz am Rücken stehen die Aktivierung und der gezielte Aufbau der geschwächten Muskulatur. Wichtig ist dabei das Lösen vorhandener Verspannungen, denn nur dann können Betroffene die Muskeln aktiv trainieren und aufbauen, um so wieder Stabilität in der Wirbelsäule und damit eine Linderung der Rückenschmerzen zu erreichen. Bei diesem Training gegen die Muskelschwäche und für den Wiederaufbau der Muskulatur können Bandagen als Unterstützung eingesetzt werden, um Bewegungen zu führen und die Muskeltätigkeit gezielt anzuregen.
Ein wichtiger Teil der Therapie ist außerdem die Ursachensuche, die auch die Überprüfung der Lebensumstände und Gewohnheiten beinhaltet. Auf lange Sicht hilft nur die gezielte Rehabilitation nach einer auslösenden Erkrankung, um die Muskelinsuffizienz dauerhaft in den Griff zu bekommen.
Trainieren und Stabilisieren – Muskelaufbau gegen Rückenschwäche
Je nach Art und Lage der Verspannungen, Rückenschmerzen und Muskelschwäche bietet Bauerfeind verschiedene Rückenbandagen, um die stabilisierende Arbeit der Muskulatur zu verstärken. Dafür verbessert die stimulierende Wirkung des Bandagengestricks die Ansteuerung der Muskeln und fördert gleichzeitig die Durchblutung, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken, die Rückenschmerz-Patienten brauchen.
Rückenschmerzen sind ein Alarmzeichen und oft genug ein wichtiger Hinweis auf ein Übermaß an Stress und einen Mangel an Bewegung. Gezieltes Kraft- und Aufbautraining sowie regelmäßiger, sanfter Ausdauersport tun nicht nur dem Rücken gut, sondern auch dem Herz-Kreislauf-System, dem Rest des Körpers und der Seele.