Ein Arzt untersucht und berät eine Osteoporose-Patientin in seinem Behandlungszimmer. Rückenschmerzen sind oft ein erstes Zeichen für die sogenannte Osteoporose, wenn die porösen Knochen sich verformen und im schlimmsten Fall zerbrechen.

Vor allem Frauen ab dem 50. Lebensjahr sind von Osteoporose (Knochenschwund) betroffen. Im Anfangsstadium verursacht die den gesamten Körper betreffende Skeletterkrankung kaum Beschwerden. Nimmt die Knochendichte aber immer weiter ab, kann es – oft ohne erkennbare Ursache – zu Knochenbrüchen kommen, die dann zu starken Schmerzen führen. Manchmal reicht bereits ein leichter Sturz, das Heben von Gegenständen oder eine etwas schnellere Drehung des Oberkörpers – und schon ist ein Knochen gebrochen. Besonders häufig kommt es zu Knochenbrüchen an der Wirbelsäule (Wirbelbrüche). Osteoporose ist nicht heilbar. Mit den folgenden Maßnahmen können Betroffene die schmerzhaften Symptome einer Osteoporose aber mindern und Knochenbrüchen vorbeugen.

Wenn der Rücken schmerzt - Symptome bei Osteoporose

Darstellung der Anatomie der Wirbelsäule bei Osteoporose. Bei dieser Erkrankung vermindert sich die Knochendichte auffällig stark. Dies führt dazu, dass die Knochen zunehmend porös und instabil werden und deshalb schon beim geringsten Anlass brechen können. Besonders häufig geschieht dies an den Wirbelkörpern der Wirbelsäule, was zu heftigen, plötzlich einsetzenden Schmerzen führt und mitunter jede weitere Bewegung unmöglich macht.

Dass sich die Knochendichte mit dem Alter verringert, ist ein natürlicher Prozess. Vermindert sich die Knochendichte jedoch auffällig stark, liegt wahrscheinlich eine Osteoporose vor. Diese führt dazu, dass die Knochen zunehmend porös und instabil werden und deshalb schon beim geringsten Anlass brechen können. Besonders häufig geschieht dies an den Wirbelkörpern der Wirbelsäule, was zu heftigen, plötzlich einsetzenden Schmerzen führt und mitunter jede weitere Bewegung unmöglich macht. Allerdings sind die Beschwerden nicht unbedingt typisch für einen Wirbelbruch, sodass Betroffene die Symptome oftmals mit einem Hexenschuss oder einer Reizung des Ischiasnervs in Verbindung bringen. Diese Fehleinschätzung ist tückisch, da nach dem ersten Wirbelkörperbruch das Risiko für erneute Knochenbrüche (Frakturen) exponentiell ansteigt. Auch das Hüftgelenk sowie das Handgelenk sind für einen Knochenbruch aufgrund einer Osteoporose-Erkrankung sehr anfällig. 

Folgen von Osteoporose an der Wirbelsäule

Insbesondere wenn infolge einer Osteoporose Wirbelkörper gebrochen sind, wird die Krankheit auch äußerlich sichtbar: Die natürliche Wirbelsäulenkrümmung verstärkt sich, es bilden sich ein Rundrücken und ein Kugelbauch. Betroffene werden mit dem Fortschreiten der Erkrankung immer kleiner und jeder Wirbelbruch lässt den Menschen quasi in sich zusammensacken. So ist das Schrumpfen von mehreren Zentimetern keine Seltenheit bei einer Manifestation der Krankheit an der Wirbelsäule. Aufgrund der quälenden Schmerzen nehmen die Betroffenen außerdem eine Schonhaltung ein und bewegen sich immer weniger, was in der Folge wiederum zu schmerzhaften Verspannungen der Muskulatur führt. Durch die fehlende Bewegung wird die Muskulatur insgesamt geschwächt bzw. abgebaut, woraus eine Instabilität und Unsicherheit beim Gehen resultiert. Diese Unsicherheit erhöht wiederum die Sturzgefahr – ein „Teufelskreis“ entsteht. 

Osteoporose vorbeugen

Osteoporose ist nicht heilbar. Es ist jedoch möglich, mit geeigneten Vorsorgemaßnahmen und einer frühzeitigen Behandlung den Verlauf der Krankheit günstig zu beeinflussen und ihr Fortschreiten zu verlangsamen. Mit vorbeugenden Maßnahmen sollte schon in jungen Jahren begonnen werden, um möglichst frühzeitig viel Knochenmasse aufzubauen. Das hilft, den späteren Knochenverlust zu kompensieren. Wichtige Pfeiler der Prävention sind körperliche Aktivität, um Muskeln und Knochen zu stärken, eine Ernährung reich an Kalzium, dem Hauptbaustein der Knochen, und Vitamin D, welches die Kalziumeinlagerung in den Knochen fördert.

Wer die Gesundheit seiner Knochen nicht gefährden möchte, sollte zudem auf Rauchen und alkoholische Getränke verzichten sowie Untergewicht vermeiden.

Die Therapie von Osteoporose

Ziel der medizinischen Behandlung ist es, den Knochenabbau zu verlangsamen und einen Wiederaufbau zu fördern, Schmerzen zu lindern und Knochenbrüche zu vermeiden. Zum Einsatz kommen dabei Medikamente gegen den Knochenschwund, schmerzstillende Arzneimittel, physikalische Maßnahmen (z. B. Massagen), Physiotherapie, medizinische Hilfsmittel (Orthesen) und gegebenenfalls Operationen. Wichtig für die Osteoporose-Therapie sind zudem eine ausgewogene Ernährung und sportliche Aktivität. Eine abgestimmte Kost mit Milchprodukten, viel frischem Obst und Gemüse liefert genügend Kalzium und Vitamin D. Bewegung kann der Verminderung der Knochenmasse vorbeugen, Stürze verhindern und so unterstützend in der Behandlung wirken. Dabei kommt es vor allem auf die Art der körperlichen Betätigung an – es muss kein Leistungssport sein.

Außerdem kann der Körper seinen Bedarf an Vitamin D stillen, indem er es mithilfe von UV-Strahlen herstellt. Sportliche Betätigung an der frischen Luft ist daher besonders empfehlenswert. Schon eine halbe Stunde Sonnenlicht pro Tag ermöglicht eine gute Vitamin-D-Versorgung des Körpers. In den Wintermonaten empfiehlt es sich, auf Vitamin-D-Präparate zurückzugreifen.

Um chronischen Schmerzen und einer Fehlhaltung entgegenzuwirken, ist das Tragen von Orthesen empfehlenswert. Sie stützen den Rücken und können helfen, Schmerzen zu lindern.

Tipp:
Regelmäßiges Spazierengehen, Walken, Joggen, Schwimmen oder leichtes Krafttraining eigenen sich hervorragend zur effektiven Linderung von Osteoporosebeschwerden.

Orthesen zur Unterstützung der Therapie bei Osteoporose an der Wirbelsäule

Eine Frau steht am Fenster und putzt dieses. Sie hält in ihrer rechten Hand ein Reinigungsmittel und in ihrer linken Hand ein Putztuch. Sie trägt eine Spinova Osteo von Bauerfeind, eine aktiv aufrichtende Rückenorthese zur Stabilisierung der Wirbelsäule bei Osteoporose.

Liegen bereits ein leichter Rundrücken und ein erster osteoporotischer Wirbelkörperbruch vor, ist die Spinova Osteo zu empfehlen. Hierbei gibt eine Aluminiumschiene die aufrechte Haltung vor. Über ein Zuggurtsystem und eine tiefsitzende Beckenbandage wird sie formschlüssig am Körper gehalten. So hilft sie, den Oberkörper in eine aufrechte Haltung zu bringen. Fehlhaltungen und Verkrümmungen der Wirbelsäule, die in Folge der Erkrankung entstanden sind, wird auf diese Weise effektiv entgegengewirkt. Zudem erinnert sie bei einer Fehlhaltung daran, den Oberkörper selbstständig wieder aufzurichten. Das stimuliert die Aktivierung der Rückenmuskulatur, verbessert die Haltung und trägt so zur Schmerzlinderung bei. Durch die tief ansetzende Bandage wird auch das Becken unterstützt, der Gang verbessert und das Risiko von Stürzen minimiert. Die Spinova Osteo ist leicht anzulegen und angenehm zu tragen. Zudem bleiben Bauch- und Brustbereich frei und unter der Kleidung fällt die Orthese kaum auf.

Bei einem bereits ausgeprägten Rundrücken und mehreren Wirbelkörperbrüchen hilft die SofTec Dorso. Sie besteht aus einer verstärkten Rückenschiene, einem Zuggurtsystem sowie einer den Rumpf umschließenden Bandage. Die Orthese stabilisiert die Wirbelsäule, hält sie aufrecht und wirkt zudem Rotationsbewegungen entgegen. Im Rückenteil besteht die Orthese aus einer mit Karbon verstärkten Konstruktion und einem flexiblen, atmungsaktiven Gestrick. Sie ist einfach wie eine Weste anzuziehen, bietet angenehmen Tragekomfort und lässt den Brustbereich frei.