Schwere, dicke Beine, oft verbunden mit Schmerzen bei Berührungen und eingeschränkter Mobilität, können viele verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen sind sie auf zwei unterschiedliche Auslöser zurückzuführen: auf eine Lymphabflussstörung oder auf eine Fettverteilungsstörung. Letztere nimmt über die Jahre hinweg aber auch Einfluss auf die Lymphe und es entsteht eine kombinierte Erkrankung: das Lipolymphödem. Die Beine nehmen dabei auffällige Ausmaße an und werden aufgrund des umfangreichen Fettgewebes und der immensen Wassereinlagerungen prall und unbeweglich.
Oberbegriff „Wassereinlagerungen“: Lymphödem und Lipödem
Gerade im Sommer bei heißen Temperaturen oder nach langen Stehzeiten kennen viele Erwachsene das Problem der schweren und geschwollenen Beine. Verstärkt sich die Schwellung oder wirken die Beine dauerhaft unförmig, können verschiedene Probleme die Ursache sein:
- Durchblutungsstörungen der Beinvenen
- Wassereinlagerungen durch eine Lymphabflussstörung
- Krankhafte Vermehrung des Fettgewebes
Besteht eine Abflussstörung, spricht man von einem Lymphödem. Dies kann entweder angeboren oder erworben sein, und sorgt für intensive und schmerzende Schwellungen der Beine oder Arme.
Anders verhält es sich beim Lipödem: Es tritt fast nur bei Frauen auf und entwickelt sich meist schon im pubertären Alter betroffener Mädchen. Ganz langsam und über Jahre hinweg beginnen die Fettpolster an Oberschenkeln, Hüften, Gesäß und Unterschenkel zu wachsen.
Alles beginnt mit einer Fettverteilungsstörung
Für junge Frauen sind die entstehenden Fettpolster oft einfach unangenehm: „Reiterhosen“ nennt man im Volksmund die eigenartige Fettverteilung, die dafür sorgt, dass die Proportionen des Körpers im Vergleich vom Oberkörper zu den Beinen immer unausgeglichener werden. Gerade im Anfangsstadium ist vielen Patientinnen deshalb gar nicht bewusst, dass diese Art der Fettpolsterentwicklung, die im Übrigen völlig unabhängig von allen Diäten oder Sportaktivitäten voranschreitet, eine krankhafte Ursache hat. Deswegen gehen Experten davon aus, dass die Dunkelziffer betroffener Frauen deutlich höher ist als die geschätzt vier Millionen bekannten Patientinnen. Besondere hormonelle Phasen wie die Pubertät oder eine Schwangerschaft fördern die Entwicklung meist deutlich. Wer hier eine intensive Zunahme von großvolumigem Fettgewebe an Oberschenkeln und Hüften wahrnimmt, die auch bei einer Gewichtsabnahme nicht zurückgeht, sollte ärztliche Beratung in Anspruch nehmen.
Fortschreitende Erkrankung – stärkere Beschwerden
Unbehandelt entwickelt sich das Lipödem immer weiter und durchläuft zahlreiche Stadien, wobei sich der Beinumfang stetig steigert und es schließlich zusätzlich zu Wassereinlagerungen kommt. Denn während das Lymphsystem in den ersten Jahren noch völlig normal arbeiten kann, wirkt der zunehmende Druck im Bein störend auf die Lymphgefäße ein. Das beeinträchtigt den Lymphfluss immer stärker. Deshalb entwickeln viele Patienten, die unter einem unbehandelten Lipödem leiden, früher oder später auch eine Lymphabflussstörung, sprich ein Lymphödem. In diesem Fall spricht man von einem „Lipolymphödem“ oder auch vom Stadium IV des Lipödems.
Wichtig:
Ein Lymphstau in den Beinen kann zu schwerwiegenden Folgen führen, denn er begünstigt die Bildung von Infektionen und schweren Durchblutungsstörungen.
Das Stemmer-Zeichen – Lipödem mit Lymphabflussstörung?
Den Übergang von einem Lipödem zu einem Lipolymphödem kann man anhand des Beinumfangs oder der Wassereinlagerungen nicht festmachen. Besser geeignet ist das sogenannte Stemmer-Zeichen: Dabei wird Haut auf der Oberseite der zweiten Zehe angehoben oder gefaltet. Weil bei einem reinen Lipödem die Füße nicht betroffen sind, ist dieses „Kneifen” noch so lange möglich, bis sich ein Lymphödem entwickelt. Erst, wenn die Lymphe nicht mehr richtig abfließen kann, steht die Haut auch an den Zehen so unter Spannung, dass sie sich nicht mehr abheben lässt. Das Stemmer-Zeichen ist damit ein wichtiges Element der Diagnostik: Es zeigt an, welche Therapieoptionen besonders passend sind und welche nicht.
Was tun bei starken Wassereinlagerungen?
Bei einem Lipolymphödem kommt die „Komplexe physikalische Entstauungstherapie“ (KPE) zum Einsatz. Sie besteht aus den folgenden Elementen:
- tägliche Kompressionstherapie
- 1- bis 2-mal pro Woche Physiotherapie / Gymnastik sowie tägliche Übungen für zu Hause
- regelmäßige Hautpflege
- 1- bis 2-mal pro Woche manuelle Lymphdrainage
Viele Ärzte verschreiben auch schon vor einem positiven Stemmer-Zeichen die manuelle Lymphdrainage, obwohl deren Nutzen dann nicht gesichert ist. Deshalb findet sich auf so manchem Rezept für eine manuelle Therapie der Hinweis „Lipolymphödem“, obwohl der Arzt nur von einem Lipödem gesprochen hat.
Sinnvoll ist das dennoch, denn die meisten Patientinnen entwickeln früher oder später eine Lymphabflussstörung. Je eher gehandelt wird, desto besser lässt sich das Fortschreiten der Krankheit eindämmen. Außerdem ist die sanfte Massage sehr angenehm und lindert auch beim Lipödem die Schmerzen. Wichtig ist immer, der Lymphdrainage eine Kompressionsversorgung folgen zu lassen, um den Effekt zu erhalten und zu unterstützen, z.B. durch einen Verband oder passende Kompressionstrümpfe.
Kompressionstherapie mit VenoTrain curaflow beim Lipolymphödem
Ein Lipolymphödem, das mit umfangreichen Wassereinlagerungen und zunehmendem Fettgewebe einhergeht, lässt sich nicht heilen. Linderung verschaffen aber Therapiemaßnahmen – zum Beispiel das Tragen hochwertiger Kompressionsprodukte wie VenoTrain curaflow.
Dabei ist es nicht entscheidend, ob es sich noch um ein reines Lipödem oder schon um ein Lipolymphödem handelt. Lediglich bei der Wahl der Kompressionsklasse kann das Stadium eine Rolle spielen. Der durch das feinmaschige Gestrick und durch Bewegung aufgebrachte Druck ist dafür wichtig. Er formt die erkrankten Körperregionen, erhöht den Transport der Lymphe und vermindert auf diese Weise ein starkes Anschwellen. Das entlastet die betroffenen Stellen, lindert Schmerzen und verbessert die Beweglichkeit – und damit auch Körpergefühl und Lebensqualität.
Die Kompressionsprodukte von VenoTrain curaflow werden stets maßgeschneidert und mit dem vom Arzt festgelegten Kompressionsdruck bereitgestellt.
Um das tägliche Tragen so angenehm wie möglich zu gestalten, kommt hochwertiger Mikrofaser zum Einsatz. Dieser sorgt für eine komfortable, weiche und atmungsaktive Oberfläche auf der Haut. Die spezielle Verarbeitung – wie beispielsweise extraweiche Kniekehlen, die serienmäßige Softspitze am Fuß oder speziell ausgearbeitete Komfortzonen – verbessert die Komforteigenschaften und erreicht damit eine größere Tragebereitschaft.